In der dynamischen Natur des modernen JavaScript ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass „alt“ nicht unbedingt „veraltet“ bedeutet und „neu“ nicht immer „besser“ bedeutet.

Der Schlüssel zur Wahl der richtigen Technologie liegt darin, sie auf die Bedürfnisse deines Projekts abzustimmen. Dieser Grundsatz gilt ganz besonders für JavaScript-Modul-Bundler. Unabhängig davon, ob sich ein Bundler bewährt hat oder gerade erst eingeführt wurde, hat jeder seine eigenen Vorteile und Einschränkungen.

Dieser Artikel befasst sich mit zwei wichtigen und beliebten Tools: Vite und Webpack. Wir bewerten diese Bundler nach ihren Funktionen, Unterschieden, Architekturphilosophien und wie sie sich in das Ökosystem der Entwickler integrieren.

Was ist ein JavaScript-Modul-Bundler?

Mehrere Assets, die in ein Sieb gelangen
Javascript Bundling

Ein JavaScript-Bundler ist ein Werkzeug, das in der Webentwicklung verwendet wird, um mehrere JavaScript-Dateien zu einer einzigen Datei, einem so genannten Bundle, zusammenzufassen. Er vereinfacht die Verwaltung des JavaScript-Codes, indem er die Anzahl der Anfragen reduziert, die deine Webanwendung stellen muss, und damit die Leistung verbessert.

Nehmen wir an, du hast zwei separate JavaScript-Dateien: module1.js und module2.js. module1.js enthält den folgenden Inhalt:

// module1.js
export const greet = (name) => {
    console.log(`Hello, ${name}!`);
}

Und module2.js enthält:

// module2.js
export const farewell = (name) => {
    console.log(`Goodbye, ${name}!`);
}

Um diese Module in einer einzigen Datei zu bündeln, kannst du einen Bundler wie Rollup, Webpack oder Parcel verwenden. Wenn du zum Beispiel eine index.js-Datei in deinem Projektverzeichnis mit folgendem Code erstellst:

// index.js
import { greet } from './module1.js';
import { farewell } from './module2.js';

greet('Kinsta');
farewell('Server Troubles');

Wenn du einen JavaScript-Bundler verwendest, werden module1.js, module2.js und index.js zu einem einzigen, optimierten Bundle zusammengefasst, das auf die Verwendung in deiner Webanwendung zugeschnitten ist.

Auch wenn moderne Webbrowser ES-Module und Technologien wie HTTP/2 unterstützen, die sich mit dem Overhead von Anfragen befassen, sind JavaScript-Bundler nach wie vor unverzichtbar für eine Reihe von Codeverbesserungen. Sie führen wichtige Codeumwandlungen durch, darunter Minifizierung, Transpilierung und Optimierung.

Außerdem sorgen JavaScript-Modul-Bundler für die Kompatibilität zwischen verschiedenen Browsern. Sie helfen dabei, browserspezifische Probleme zu lösen und sorgen für ein konsistentes Nutzererlebnis, unabhängig davon, welchen Webbrowser sie wählen.

Dieser Bündelungsprozess beschleunigt nicht nur die Ladegeschwindigkeit deiner Webanwendung, sondern sorgt auch für eine effiziente Leistung, insbesondere in Produktionsumgebungen. Nachdem du nun JavaScript-Bundler und ihre Rolle in der Webentwicklung verstanden hast, wollen wir uns nun Vite und Webpack zuwenden.

Vite und Webpack: Einführung und Überblick

Es ist klar, dass Vite und Webpack in dem schnell wachsenden Bereich der modernen Webentwicklung, in dem Ressourcenmanagement und optimierte Bundles unerlässlich sind, führend sind. Aber bevor wir uns in einen detaillierten Vergleich stürzen, wollen wir einen kurzen Blick auf diese Bundler werfen und verstehen, was sie auszeichnet.

Vite: Swift und On-Demand-Entwicklung

Vite, ausgesprochen „veet“, ist für Webentwickler/innen wegen dem Schwerpunkt auf Geschwindigkeit und Effizienz ein entscheidender Faktor geworden. Was Vite auszeichnet, ist sein Ansatz der On-Demand-Bündelung. Anstatt den gesamten Code und die Assets im Voraus zu bündeln, nutzt Vite die nativen ES-Module in modernen Browsern und liefert den Code während der Entwicklung direkt an den Browser. Dies führt zu fast sofortigem Hot Module Replacement (HMR) und kürzeren Kaltstartzeiten.

Der Entwicklungsserver von Vite glänzt mit diesem On-Demand-Ansatz, der es den Entwicklern ermöglicht, Änderungen schnell zu sehen, ohne sie neu kompilieren zu müssen. Außerdem nutzt er Rollup für effiziente Produktions-Builds. So bietet Vite blitzschnelle Entwicklung und solide Produktionsleistung.

Webpack: Organisiert und anpassungsfähig

Webpack ist der Eckpfeiler der modernen Webentwicklung und wird seit 2012 ständig weiterentwickelt. Das Tolle an Webpack ist, wie es die Komponenten einer Website organisiert. Es optimiert die Ladezeiten und das Nutzererlebnis, indem es den Code in Modulen organisiert.

Die Anpassungsfähigkeit von Webpack ist ein bemerkenswerter Vorteil. Entwickler/innen können Projekte für einfache oder komplexe Aufgaben anpassen. Es ermöglicht Entwicklern, Arbeitsabläufe und Build-Prozesse präzise anzupassen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Vite und Webpack

Nachdem wir nun die grundlegenden Konzepte von Vite und Webpack verstanden haben, wollen wir ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede genauer untersuchen. Bei der Analyse dieser Bundler untersuchen wir verschiedene Aspekte, um ein umfassendes Verständnis dafür zu bekommen, wie sie sich vergleichen und wo sie sich auszeichnen.

1. Architektur und Philosophie

Beide Bundler bieten einzigartige Perspektiven für die Entwicklung und Optimierung von Webanwendungen. Ihre Gemeinsamkeit liegt in ihrem Plugin-Ansatz, der es der Community ermöglicht, zusätzliche nützliche Plugins zu erstellen, die ihre Funktionalität erweitern und sie so zu vielseitigen Werkzeugen für Entwickler machen.

Die Kernphilosophie von Vite dreht sich um Schlankheit und Erweiterbarkeit. Es verfolgt eine minimalistische Strategie und konzentriert sich auf die gängigsten Entwicklungsmuster für Webanwendungen. Dieser Ansatz gewährleistet die langfristige Wartbarkeit von Projekten.

Vite setzt auf ein Rollup-basiertes Plugin-System, das eine Aufblähung des Kerns verhindert, indem es die Implementierung von Funktionen durch externe Plugins ermöglicht. Dies fördert einen schlanken Kern und ein florierendes Ökosystem von gut gewarteten Plugins. Außerdem arbeitet Vite aktiv mit dem Rollup-Projekt zusammen, um die Kompatibilität und ein gemeinsames Plugin-Ökosystem zu erhalten.

Webpack gibt Entwicklern die Möglichkeit, Projekte an ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen, von einfachen Aufgaben bis hin zu komplexen Projekten. Es bietet Flexibilität bei der Konfiguration jedes Aspekts des Build-Prozesses und ist damit die erste Wahl für alle, die ein individuelles Entwicklungserlebnis suchen.

Außerdem führt Webpack den modularen Ansatz ein, der dem Zusammenbau von Legosteinen für Webprojekte ähnelt. Alles in deiner Codebasis ist für Webpack ein Modul, und es kann seine Abhängigkeiten auf viele Arten ausdrücken. Ein paar Beispiele sind:

  1. ES2015 import Anweisung.
  2. CommonJS require() Anweisung.
  3. AMD define und require Anweisung
  4. @import Anweisung innerhalb einer css/sass/less-Datei.
  5. Bild-URL in einer Stylesheet url() oder HTML <img src=""> Datei.

Die Philosophie von Vite in Aktion

Die Architekturphilosophie von Vite, die darauf abzielt, schlank und erweiterbar zu sein, wird bei der Entwicklung von Webanwendungen deutlich. Angenommen, du entwickelst eine Webanwendung und möchtest moderne JavaScript-Funktionen wie ES-Module einbinden. Mit Vite kannst du das mühelos tun. Hier ist ein vereinfachtes Beispiel:

// app.js
import { greet } from './utilities.js';

const worker = new Worker(new URL('./worker.js', import.meta.url));

// Simulate a calculation in the web worker
worker.postMessage({ input: 42 });

worker.onmessage = (e) => {
  const result = e.data.result;
  console.log(`Result from the web worker: ${result}`);
};

const message = greet('Hello, Vite!');
console.log(message);

In diesem Codeschnipsel nutzt Vite ES-Module und bündelt den Code mühelos im laufenden Betrieb, sodass zeitaufwändige Bündelungsschritte während der Entwicklung entfallen. Dieser modulare Ansatz ermöglicht es dir, Abhängigkeiten effizient zu verwalten und eine wartbare Codebasis zu schaffen. Dies zeigt, wie sehr sich Vite für Minimalismus und entwicklerfreundliche Erfahrungen einsetzt.

Die Philosophie von Webpack in Aktion

Die modulare Philosophie von Webpack ist besonders bei der Arbeit an großen Projekten von Vorteil. Stell dir vor, du baust eine umfangreiche Webanwendung mit verschiedenen JavaScript-Modulen. Mit Webpack kannst du diese Module nahtlos zusammenfügen und so die Lesbarkeit, Wartbarkeit und Ladezeit der Website verbessern. Hier ist ein vereinfachtes Beispiel:

// webpack.config.js
const path = require('path');

module.exports = {
  entry: './app.js',
  output: {
    filename: 'bundle.js',
    path: path.resolve(__dirname, 'dist'),
  },
  module: {
    rules: [
      {
        test: /.js$/,
        use: 'babel-loader',
        exclude: /node_modules/,
      },
    ],
  },
};

In diesem Beispiel kannst du mit Webpack den Build-Prozess konfigurieren, den Code optimieren und die Assets effizient verwalten. Indem du dein Projekt in Module unterteilst und Loader wie Babel verwendest, kannst du sauberen, modularen Code schreiben, der die Benutzerfreundlichkeit verbessert. Dies zeigt, wie sehr sich Webpack der Anpassung und Flexibilität verschrieben hat, damit Entwickler ihre Projekte an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen können.

Obwohl Vite und Webpack unterschiedliche Architekturphilosophien verfolgen, haben sie das gemeinsame Ziel, die Grenzen der modernen Webentwicklung zu verschieben. Vite konzentriert sich auf moderne Codierungsmuster, fördert ECMAScript Modules (ESM) für den Quellcode und unterstützt moderne Standards wie die neue Worker-Syntax für Webworker.

Webpack hingegen entstand als Antwort auf die Herausforderungen, die Node.js und CommonJS mit sich brachten, und hat die Einführung von Modulen in der Webentwicklung vorangetrieben. Webpacks automatisches Sammeln von Abhängigkeiten in Verbindung mit Leistungsverbesserungen sorgt für ein nahtloses Entwicklererlebnis.

2. Popularität, Community und Ökosystem

Vite und Webpack haben einen unterschiedlichen Zeitplan, der ihre Popularität und Community prägt.

Vite und Webpack im Vergleich auf Google Trends für die letzten 5 Jahre
Vite und Webpack im Vergleich auf Google Trends für die letzten 5 Jahre

Vite ist ein Newcomer, der 2020 sein Debüt feierte. Trotz seines relativ kurzen Bestehens hat Vite schnell an Aufmerksamkeit gewonnen, was es zu einem vielversprechenden Akteur auf dem Gebiet der modernen Webentwicklung macht.

Im Gegensatz dazu hat Webpack einen großen Vorsprung, denn es wurde bereits 2012 gegründet. In dieser Zeit konnte es ein ausgereiftes Ökosystem und eine solide Community entwickeln.

Vite und Webpack im Vergleich auf npmtrends in den letzten 5 Jahren
Vite und Webpack im Vergleich auf npmtrends in den letzten 5 Jahren

Die obige Grafik von npmtrends veranschaulicht den Vergleich der Downloadzahlen von Vite und Webpack. Sie zeigt deutlich, dass Webpack in Bezug auf die Anzahl der Downloads konstant eine herausragende Position einnimmt, was seine langjährige Präsenz und den Umfang seiner Nutzung in der Entwicklergemeinschaft unterstreicht.

Vite und Webpack Sterne-Vergangenheit im Vergleich
Vite und Webpack Sterne-Vergangenheit im Vergleich

Wenn wir uns die GitHub-Sterne mithilfe der star-history ansehen, die ein Maß für die Beliebtheit und die Unterstützung der Community ist, stellen wir fest, dass Vite beeindruckende 60.318 Sterne hat, und auch Webpack mit 63.598 Sternen eine starke Präsenz hat. Diese Sternzahlen spiegeln die Anerkennung und das aktive Engagement für beide Projekte wider. Das schnelle Wachstum von Vite und die anhaltende Beliebtheit von Webpack machen sie zu wertvollen Aktivposten in der Webentwicklungslandschaft.

3. Konfiguration und Benutzerfreundlichkeit

Sowohl Vite als auch Webpack bieten zahlreiche Konfigurationsoptionen, mit denen du dein Paket an deine spezifischen Bedürfnisse anpassen kannst. Es gibt jedoch bedeutende Unterschiede, die deine Aufmerksamkeit verdienen. Sehen wir uns die Konfiguration und die Benutzerfreundlichkeit der beiden Tools an.

Die schlanke Konfiguration von Vite

Vite zeichnet sich durch seine Zero-Config-Philosophie aus, die deine Webentwicklung vereinfachen soll. Das bedeutet, dass du eine grundlegende Vue 3 Komponentenbibliothek mit minimalem Aufwand erstellen kannst. Hier siehst du eine einfache Vite-Konfiguration für ein solches Projekt:

import { defineConfig } from 'vite'
import vue from '@vitejs/plugin-vue'

export default defineConfig({
  plugins: [vue()],
})

Im obigen Beispiel haben wir nur das offizielle Plugin von Vite für Vue.js importiert und installiert. Die Magie von Vite liegt in seiner Fähigkeit, die richtigen Einstellungen für die meisten Projekte automatisch zu erkennen.

Die Komplexität der Konfiguration von Webpack

Webpack hingegen erfordert in der Regel eine detailliertere Konfiguration. Obwohl es sich in den letzten Versionen zu einem Zero-Config-Ansatz entwickelt hat, ist es nicht so automatisch wie Vite. Für Vue 3 könnte ein grundlegendes Webpack-Setup wie folgt aussehen:

const webpack = require('webpack');
const path = require('path');
const { HotModuleReplacementPlugin } = require('webpack');
const { VueLoaderPlugin } = require('vue-loader');

module.exports = {
    entry: './src/main.js',
    output: {
        path: path.resolve(__dirname, './build'),
        filename: 'bundle.js',
    },
    module: {
        rules: [
            {
                test: /.js$/,
                exclude: /(node_modules|bower_components)/,
                use: {
                    loader: 'babel-loader',
                    options: {
                        presets: ['@babel/preset-env'],
                    },
                },
            },
            {
                test: /.vue$/,
                use: {
                    loader: 'vue-loader',
                },
            },
            {
                test: /.css$/,
                use: ['vue-style-loader', 'css-loader'],
            },
        ],
    },
    resolve: {
        alias: {
            vue: 'vue/dist/vue.js',
        },
    },
    plugins: [
    new HotModuleReplacementPlugin(),
    new VueLoaderPlugin(),
    ]
};

Im Vergleich zu Vite erfordert die Konfiguration von Webpack mehr manuelle Einstellungen. Zu den komplexen Aufgaben gehören die Festlegung von Eingangs- und Ausgangspfaden, die Konfiguration von Loadern für verschiedene Dateitypen und die Einrichtung von Plugins für bestimmte Funktionen. Wir werden jeden Teil der Konfiguration aufschlüsseln und die Komplexität aufzeigen:

  • Eingang und Ausgang: entry legt den Eingangspunkt deiner Anwendung fest, an dem Webpack mit dem Bündeln beginnt. In diesem Fall wird er auf ./src/main.js gesetzt, vorausgesetzt, die Haupt-JavaScript-Datei deiner Anwendung befindet sich im src-Verzeichnis, während output festlegt, wo die gebündelten Dateien gespeichert werden sollen. Der Ausgabepfad wird mit path.resolve aufgelöst, und die resultierende gebündelte Datei wird unter dem Namen bundle.js im Build-Verzeichnis gespeichert.
  • Modulregeln: Der Abschnitt module.rules legt fest, wie die verschiedenen Dateitypen verarbeitet werden. In diesem Fall gibt es Regeln für JavaScript-Dateien (babel-loader für die Transpilierung), Vue-Einzeldateikomponenten (vue-loader) und CSS-Dateien (vue-style-loader und css-loader für die Behandlung von Stilen).
  • Alias-Konfiguration: Im Abschnitt resolve.alias werden Aliasnamen für Modulimporte definiert. In diesem Fall wird ein Alias für Vue auf vue/dist/vue.js konfiguriert.
  • Plugins: Der Abschnitt Plugins enthält HotModuleReplacementPlugin, das Hot Module Replacement ermöglicht, eine Funktion, mit der du während der Entwicklung Änderungen sehen kannst, ohne dass die gesamte Seite neu geladen werden muss.VueLoaderPlugin ist für die Verarbeitung von Vue-Komponenten in einzelnen Dateien erforderlich.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich Vite durch seine Benutzerfreundlichkeit auszeichnet, da es eine vereinfachte Einrichtung und ein optimiertes Entwicklungserlebnis bietet. Die minimalen Konfigurationsanforderungen und die Verwendung von nativen ES-Modulen machen es ideal für Anfänger und eine schnelle Entwicklung.

Im Gegensatz dazu ist die umfangreiche Konfigurierbarkeit von Webpack zwar von Vorteil für komplexe Projekte, kann aber für unerfahrene Entwickler/innen eine Herausforderung darstellen. Die umständliche Einrichtung und Wartung kann die Entwicklung verlangsamen, vor allem bei kleineren Projekten.

4. Entwicklungsserver

Der Entwicklungsserver spielt eine entscheidende Rolle im Arbeitsablauf eines Entwicklers und beeinflusst die Effizienz und Produktivität. Vergleichen wir Vite und Webpack und bewerten wir ihre Leistung und Benutzerfreundlichkeit, um das beste Tool für dein Webentwicklungsprojekt zu finden.

Server-Konfiguration

Vite zeichnet sich durch seinen eingebauten, sofort einsatzbereiten Entwicklungsserver aus, der oft eine umfangreiche Konfiguration überflüssig macht.

Im Gegensatz dazu bietet Webpack zwar Flexibilität, erfordert aber zusätzliche Einstellungen. Entwickler können Optionen wie den Watch Mode von Webpack wählen, webpack-dev-serverund  webpack-dev-middleware für die automatische Codekompilierung bei Änderungen wählen. Für die Einrichtung und Feinabstimmung dieser Optionen ist jedoch in der Regel eine Konfiguration erforderlich.

Cold Start Geschwindigkeit

Herkömmliche Bundler-basierte Setups beinhalten eifriges Crawling und erfordern den Aufbau der gesamten Anwendung vor der Bereitstellung, was insbesondere bei komplexen Projekten zu spürbaren Verzögerungen führt.

Vite revolutioniert den Kaltstart mit einem grundlegend anderen Ansatz, der die Initialisierungszeit drastisch reduziert:

Screenshot der esbuild-Bündelungsgeschwindigkeit für ein three.js-Projekt im Vergleich zu anderen Bündelungsprogrammen
Von Esbuild benötigte Zeit, um ein Produktionspaket mit 10 Kopien der three.js-Bibliothek von Grund auf mit Standardeinstellungen zu erstellen (Bildquelle: Esbuild)
  • Effiziente Handhabung von Abhängigkeiten: Vite nutzt esbuild, einen leistungsstarken, auf Go basierenden Bundler, um Abhängigkeiten vorzubündeln, darunter einfaches JavaScript und große Module. Als Teil des Pre-Bundling-Prozesses optimiert Vite die Leistung, indem es ESM-Abhängigkeiten mit zahlreichen internen Modulen zu einem einzigen Modul zusammenfasst. lodash-es enthält zum Beispiel über 600 interne Module. Wenn du herkömmliche Methoden verwendest und eine Funktion wie debounce importierst, löst das über 600 HTTP-Anfragen aus. Die Lösung von Vite besteht darin, lodash-es in einem einzigen Modul zu bündeln, wodurch die HTTP-Anfragen auf eine einzige reduziert werden. Diese drastische Reduzierung der Anfragen erhöht die Ladegeschwindigkeit der Seite auf dem Entwicklungsserver erheblich.

    ESM-basierte Entwicklungsserver-Grafik
    ESM-basierte Entwicklungsserver-Grafik (Bildquelle: Vite)

  • On-Demand Quellcode laden: Vite nutzt native ES-Module, um den Quellcode bereitzustellen, wodurch die Serverlast und die Latenzzeit minimiert werden. Die Umwandlung und Bereitstellung des Quellcodes erfolgt bei Browseranfragen, was die Effizienz erhöht und die Wartezeiten reduziert.

    Bundle-basierte Entwicklungsservergrafik
    Bundle-basierte Entwicklungsservergrafik (Bildquelle: Vite)

Webpack hingegen verfolgt einen bündelbasierten Ansatz, bei dem der Quellcode und die Abhängigkeiten vorab gebündelt werden, wodurch sich die Serverstartzeiten während der Entwicklung verlängern. Im Vergleich zur effizienten Initialisierung von Vite ist die Servereinrichtungszeit von Webpack naturgemäß länger.

Allerdings kann der On-Demand-Ladeansatz von Vite zu einer leichten Verzögerung führen, wenn Nutzer/innen zu Routen navigieren, die zusätzliche Daten, CSS und Assets benötigen. Das macht sich besonders bemerkbar, wenn diese Ressourcen weitere Bündelungsschritte erfordern. Die Strategie von Webpack stellt dagegen sicher, dass alle Daten der Website verfügbar sind, was dazu führt, dass der Browser schneller zu neuen Seiten auf dem Entwicklungsserver navigiert.

HMR (Hot Module Replacement)

Vite setzt HMR anstelle von nativem ESM ein, um die Serverlast und die Latenzzeit zu verringern, indem ein Teil der Bündelungsarbeit auf den Browser verlagert wird. Dies sorgt für schnelle Aktualisierungen ohne Neuladen ganzer Seiten, was für Echtzeit-Feedback während der Entwicklung entscheidend ist.

Webpack unterstützt auch HMR, was Echtzeit-Updates ermöglicht und den Zustand der Anwendung während der Entwicklung bewahrt. Mögliche Einschränkungen bei der Nutzung nativer ES-Module können jedoch zu einer höheren Serverlast und Latenz führen.

Caching Leistung

Caching ist wichtig, um die Leistung von Webanwendungen zu verbessern und durch die Wiederverwendung gespeicherter Assets die Lade- und Erstellungszeiten zu verkürzen.

Das Caching in Vite wird mit einem Dateisystem-Cache verwaltet, der die Abhängigkeiten auf der Grundlage von Änderungen in package.json, lockfiles und vite.config.js aktualisiert. Es optimiert das Neuladen von Seiten, indem es aufgelöste Abhängigkeitsanfragen zwischenspeichert.

Webpack verwendet ebenfalls einen Dateisystem-Cache, der geänderte Dateien im Überwachungsmodus löscht und den Cache vor jeder Kompilierung im Nicht-Überwachungsmodus leert, was eine individuelle Konfiguration für optimales Caching erfordert.

Um den Vergleich der Entwicklungsserver abzurunden, bieten Vite und Webpack unterschiedliche Ansätze für Entwicklungsserver:

  • Vite bietet einen sofort einsatzbereiten Entwicklungsserver, der den Konfigurationsaufwand minimiert.
  • Webpack bietet Flexibilität bei der Konfiguration, erfordert aber zusätzliche Einstellungen.
  • Vite zeichnet sich durch seine Kaltstartgeschwindigkeit und HMR für schnelle Codeänderungen aus.
  • Webpack hat eine höhere Geschwindigkeit bei der Browsernavigation, da die Website-Daten bereits gebündelt sind.
  • Beide unterstützen HMR, haben aber unterschiedliche Mechanismen für die Modulverwaltung.
  • Vite verwaltet lokales und Browser-Caching nahtlos, während Webpack eine individuelle Konfiguration benötigt.

5. Erstellungszeit und Bundle-Größe

Vergleichen wir nun die Erstellungszeit und die Größe der Pakete zwischen Vite und Webpack, wobei wir den Entwicklungs-Build, den Hot Change während des Dev-Servers und den Produktions-Build berücksichtigen.

Unsere Testumgebung umfasst:

  • Die Tests laufen auf einem MacBook Air mit einem Apple M1 Chip und einer 8-Kern-GPU.
  • Ein mittelgroßes Vue 3-Projekt mit 10 Komponenten, das Vuex für die Zustandsverwaltung und Vue Router für das Routing nutzt.
  • Einbindung von Stylesheets (CSS/SASS), Assets wie Bildern und Schriftarten sowie einer moderaten Anzahl von Abhängigkeiten.

Beginnen wir mit dem Vergleich der Bündelungszeit:

Vite [v4.4.11] Webpack [v5.89.0]
Dev erster Build 376ms 6s
Hot Change Sofort 1.5s
Prod Aufbau 2s 11s

Vite ist der klare Sieger bei der Bündelungsgeschwindigkeit und reduziert die Build-Zeiten drastisch. Webpack bietet zwar Konfigurierbarkeit und robuste Entwicklungswerkzeuge, bleibt aber hinter Vite zurück.

Vite [v4.4.11] (KB) Webpack [v5.89.0] (KB)
Prod Bundle Größe 866kb 934kb

Diese Zahlen basieren auf einer mittelgroßen Vue.js-Anwendung mit einer moderaten Anzahl von Abhängigkeiten. Die tatsächliche Größe des Pakets kann je nach Projektkomplexität, Abhängigkeiten und Optimierungstechniken variieren.

Die geringe Bundle-Größe von Vite ist auf das effiziente Pre-Bundling mit esbuild und nativen ES-Modulen zurückzuführen.

Die Paketgröße von Webpack kann durch verschiedene Konfigurationsoptionen und Plugins optimiert werden, aber aufgrund des umfassenden Bündelungsprozesses entstehen in der Regel größere Pakete.

6. Build-Optimierung

Wenn es darum geht, den Build-Prozess in der modernen Webentwicklung zu optimieren, bieten Vite und Webpack unterschiedliche Ansätze mit jeweils eigenen Funktionen und Möglichkeiten. Im Folgenden werden die wichtigsten Unterschiede zwischen Vite und Webpack aufgezeigt, um den Build-Prozess zu optimieren.

Generierung von Preload-Direktiven

Vite generiert automatisch <link rel="modulepreload"> Direktiven für Einstiegs-Chunks und ihre direkten Importe im erstellten HTML. Dies verbessert die Ladezeiten, indem Module bei Bedarf effizient vorgeladen werden.

So könnte es aussehen, wenn du die Seite inspizierst:

<!-- Vite - Module Preloading -->
<link rel="modulepreload" href="/module-a.js">

Webpack unterstützte von Haus aus keine Browser-Hinweise für Ressourcen. Aber seit Webpack v4.6.0 unterstützt es das Prefetching und Preloading. Durch die Verwendung einer Inline-Direktive bei der Deklaration von Importen kann Webpack einen Ressourcen-Hinweis ausgeben, der dem Browser Informationen darüber liefert, wann er die importierte Datei laden soll. Ein Beispiel:

import(/* webpackPreload: true */ '/module-a.js');

Dies wird ausgegeben:

<!-- Webpack - Manual Module Preloading -->
<link rel="preload" as="script" href="/module-a.js">

CSS Code Splitting

Vite zeichnet sich durch seinen schlanken Ansatz beim CSS-Code-Splitting aus. Es extrahiert automatisch CSS, das von Modulen in asynchronen Chunks verwendet wird, und erstellt separate Dateien. Das bedeutet, dass nur das benötigte CSS über ein <link> Tag geladen wird, wenn der zugehörige asynchrone Chunk geladen wird.

Außerdem stellt Vite sicher, dass der asynchrone Chunk erst nach dem Laden des CSS ausgewertet wird, um Flash of Unstyled Content (FOUC) zu verhindern. Da diese Funktion vorkonfiguriert ist, kannst du deine CSS-Dateien weiterhin ohne zusätzliche Schritte importieren:

import './main.css';

Webpack bietet Flexibilität, erfordert aber mehr Konfiguration für das CSS-Code-Splitting. Es ermöglicht Entwicklern, CSS mithilfe verschiedener Plugins und Konfigurationsoptionen aufzuteilen, z. B. mini-css-extract-plugin.

// Webpack - CSS Code Splitting
const MiniCssExtractPlugin = require('mini-css-extract-plugin');

Code-Splitting und Laden von Chunks

Code-Splitting ist eine grundlegende Technik, mit der du deinen Code in kleinere, leichter zu handhabende Teile aufteilst und nur das lädst, was genau dann gebraucht wird, wenn es gebraucht wird. Dadurch werden die anfänglichen Ladezeiten erheblich verkürzt und Ressourcen geschont.

Vite’s Ansatz für Chunking

Es gibt Fälle, in denen Vite Rollup verwendet, um den Code automatisch in einzelne Teile aufzuteilen, z. B. beim dynamischen Laden oder bei mehreren Einstiegspunkten, und es gibt eine Möglichkeit, Rollup über die Option output.manualChunks ausdrücklich mitzuteilen, welche Module in einzelne Teile aufgeteilt werden sollen.

Neben dem vorkonfigurierten Code-Splitting unterstützt Vite auch dynamische Importe mit Variablen:

const module = await import(`./dir/${kinsta}.js`)

Vite ermöglicht es Entwicklern auch, die Chunks von Anbietern über die offizielle splitVendorChunkPlugin() aufzuteilen:

import { splitVendorChunkPlugin } from 'vite'
export default defineConfig({
  plugins: [splitVendorChunkPlugin()],
})

Bei all den dynamischen Importen und der Aufteilung des Codes ist es üblich, dass der Code in Module oder Chunks strukturiert ist, und einige dieser Module werden von verschiedenen Teilen einer Webanwendung gemeinsam genutzt. Vite erkennt diese gemeinsamen Teile und optimiert den Ladevorgang. Um das besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf das Beispiel aus der offiziellen Dokumentation von Vite.

Ein Diagramm zeigt mehrere Chunks, die voneinander abhängig sind, und einer von ihnen wird in zwei Chunks benötigt
Ein Diagramm, das gemeinsame Chunks anzeigt, die in zwei asynchronen Chunks benötigt werden (Bildquelle: Vite)

Wenn ein Nutzer ohne Optimierung einen Abschnitt einer Webanwendung öffnet, z. B. Abschnitt A, der auf den gemeinsamen Code Common Chunk C angewiesen ist, ruft der Browser zunächst Abschnitt A ab. Beim Parsen von Abschnitt A stellt er fest, dass er den Common Chunk C benötigt, was einen zusätzlichen Netzwerk-Roundtrip erfordert, der das Laden der Seite verlangsamen kann:

Entry (Section A) ---> async chunk A ---> common chunk C

Vite hingegen verwendet eine ausgeklügelte Funktion namens Async Chunk Loading Optimization. Es wartet nicht darauf, dass der Browser seinen Bedarf erkennt, sondern bereitet sich proaktiv darauf vor. Wenn ein Nutzer Abschnitt A anfordert, sendet Vite sowohl Abschnitt A als auch den Common Chunk C gleichzeitig. Dieses parallele Abrufen der benötigten Chunks beschleunigt den Ladevorgang erheblich:

Entry (Section A) ---> (async chunk A + common chunk C)

Aber das ist noch nicht alles. Common Chunk C kann eigene Abhängigkeiten haben, die in einem nicht optimierten Szenario weitere Roundtrips verursachen könnten. Vite lässt diesen Aspekt nicht außer Acht. Es analysiert diese Abhängigkeiten genau und stellt sicher, dass alles, was benötigt wird – unabhängig von der Tiefe – effizient auf einmal geladen wird. So sind keine zusätzlichen Netzwerktransfers mehr nötig, was eine reaktionsschnelle Webanwendung garantiert.

Der asynchrone Chunk-Loading-Ansatz von Vite optimiert den Ladeprozess, indem er proaktiv alle erforderlichen Code-Bausteine parallel abruft und bereitstellt. Dadurch werden zusätzliche Netzwerktrips vermieden, was zu einem schnelleren Web-Erlebnis führt. Es ist so, als ob du deinem Browser eine gut vorbereitete Reiseroute zur Verfügung stellst, die sicherstellt, dass er alle notwendigen Ressourcen ohne unnötige Verzögerungen erhält.

Webpacks Ansatz für geteilten Code

Für Webpack gibt es drei allgemeine Techniken für die Codeaufteilung:

  1. Einstiegspunkte: Das ist der einfachste Weg, um einen Codeabschnitt aufzuteilen. Wir können einfach einen neuen Einstiegspunkt in der Konfigurationsdatei definieren und Webpack fügt ihn als separaten Chunk hinzu:
    const path = require('path');
     module.exports = {
      mode: 'development',
      entry: {
        index: './src/index.js',
        another: './src/separate-module.js',
      },
       output: {
        filename: '[name].bundle.js',
         path: path.resolve(__dirname, 'dist'),
       },
     };

    Dieser Ansatz hat jedoch seine Grenzen. Wenn Module in verschiedenen Entry Chunks importiert werden, landen sie in beiden Bundles, was zu doppeltem Code führt. Außerdem ist es nicht sehr anpassungsfähig, um die Kernanwendungslogik bei Bedarf aufzuteilen.

  2. Duplizierung verhindern: Ein anderer Ansatz ist die Verwendung von entry Abhängigkeiten oder SplitChunksPlugin Das folgende Beispiel zeigt, wie du die Codeaufteilung mit entry Abhängigkeiten konfigurieren kannst:
    const path = require('path');
    
     module.exports = {
       mode: 'development',
       entry: {
         index: {
           import: './src/index.js',
           dependOn: 'shared',
         },
         another: {
           import: './src/another-module.js',
           dependOn: 'shared',
         },
         shared: 'lodash',
       },
       output: {
         filename: '[name].bundle.js',
         path: path.resolve(__dirname, 'dist'),
       },
      optimization: {
        runtimeChunk: 'single',
      },
     };
  3. Dynamische Importe: Schließlich unterstützt Webpack dynamische Importe, eine wertvolle Funktion für das Laden von Code auf Abruf. Es verwendet eine Syntax, die dem ECMAScript-Vorschlag für dynamische Importe entspricht. Diese Methode ist flexibler und granularer, so dass sie sich für verschiedene Szenarien der Codeaufteilung eignet.
    const { default: _ } = await import('lodash');

    Wir können auch die Magic Comments von Webpack verwenden, um einen Namen für den Chunk festzulegen, ihn Lazy-Load zu unterziehen, Modulexporte anzugeben und eine Fetch-Priorität zu setzen:

    import(
      /* webpackChunkName: "my-chunk-name" */
      /* webpackMode: "lazy" */
      /* webpackExports: ["default", "named"] */
      /* webpackFetchPriority: "high" */
      'module'
    );

Tree-Shaking

Tree-Shaking ist eine wichtige Optimierungstechnik, die sowohl Vite als auch Webpack verwenden, um die Größe deiner JavaScript-Bündel zu reduzieren.

Vite nutzt Rollup, das nicht nur die Verwendung von ES-Modulen ermöglicht, sondern auch den Code, den du importierst, statisch analysiert. Das bedeutet, dass Vite alle Teile eines Moduls ausschließen kann, die du nicht verwendest, was zu kleineren Paketen führt. Wenn du zum Beispiel ein Modul mit mehreren Funktionen hast, aber nur eine davon verwendest, nimmt Vite nur diese Funktion in das Bundle auf. Hier ist ein einfaches Beispiel:

  • Wenn du ohne ES-Module ajax aus ./utils.js importieren möchtest, müsstest du die gesamte Datei importieren.
    const utils = require('./utils');
    const query = 'Kinsta';
    // Use the 'ajax' method of the 'utils' object
    utils.ajax(`https://api.example.com?search=${query}`).then(handleResponse);
  • Mit ES-Modulen hingegen kannst du nur das importieren, was du brauchst, was zu leichteren, schnelleren und weniger komplexen Bibliotheken und Anwendungen führt. Da Vite explizite import und export Anweisungen verwendet, kann es ein sehr effektives Tree-Shaking durchführen, ohne sich ausschließlich auf einen automatisierten Minifier zu verlassen, der ungenutzten Code erkennt.
    import { ajax } from './utils';
    const query = 'Kinsta';
    // Call the 'ajax' function
    ajax(`https://api.example.com?search=${query}`).then(handleResponse);

Schließlich können wir für Vite die vorkonfigurierten Optionen von Rollup für das Tree-Shaking nutzen.

Auch Webpack unterstützt Tree-Shaking, aber es hat einen anderen Mechanismus. Es analysiert die Abhängigkeiten in deinem Code und entfernt ungenutzte Teile während des Bündelungsprozesses. Das ist zwar effektiv, aber möglicherweise nicht so gründlich wie der Ansatz von Vite, vor allem wenn es um große Module oder Bibliotheken geht.

Außerdem heißt es in der Dokumentation von Webpack. Wir müssen die Dateien als nebenwirkungsfrei markieren, um sicherzustellen, dass kein Code entfernt wird, der von einem anderen Code in der Produktion abhängt, der auf ihn angewiesen ist.

Dies wird durch die Eigenschaft sideEffects package.json erreicht:

{
  "name": "kinsta-app",
  "sideEffects": false
}

Es ist erwähnenswert, dass eine ähnliche Konfigurationsoption zur Definition von Seiteneffekten auch in den Rollup-Optionen von Vite vorhanden ist.

7. Umgang mit statischen Assets

Statische Assets, wie Bilder, Schriften und andere Dateien, sind ein wesentlicher Bestandteil der Webentwicklung. Vite und Webpack gehen bei der Handhabung dieser Assets unterschiedlich vor und haben jeweils ihre eigenen Stärken und Optimierungen.

Vite’s Asset-Handling

Der Ansatz von Vite für den Umgang mit statischen Assets ist schlank und effizient. Wenn du ein statisches Asset importierst, gibt Vite die aufgelöste öffentliche URL zurück, wenn es ausgeliefert wird. Wenn du zum Beispiel ein Bild wie dieses importierst:

import kinstaImage from './kinsta-image.png';

Während der Entwicklung wird imgUrl in /img.png aufgelöst. In der Produktionsversion wird daraus /assets/img.2d8efhg.png, optimiert für Caching und Leistung.

Vite kann diese Importe entweder mit absoluten öffentlichen Pfaden oder mit relativen Pfaden behandeln und ist damit flexibel für die Anforderungen deines Projekts. Dieses Verhalten gilt auch für URL-Referenzen in CSS, die Vite nahtlos verarbeitet.

Wenn du Vite in einer Vue Single File Component (SFC) verwendest, werden Asset-Referenzen in den Vorlagen automatisch in Importe umgewandelt, was deinen Entwicklungsworkflow vereinfacht.

Die Asset-Behandlung von Vite geht sogar noch weiter: Es erkennt gängige Bild-, Medien- und Schriftdateitypen und behandelt sie als Assets. Diese Assets werden in den Build-Asset-Graph aufgenommen, erhalten Hash-Dateinamen und können von Plugins zur Optimierung verarbeitet werden.

Die Asset-Verarbeitung von Webpack

Webpack hingegen hat einen anderen Ansatz für die Handhabung statischer Assets. Mit Webpack importierst du Assets, wie du es normalerweise tust:

import kinstaImage from './kinsta-image.png';

Webpack verarbeitet diesen Import, indem es das Bild zu deinem Ausgabeverzeichnis hinzufügt und dir die endgültige URL des Bildes mitteilt. Das macht es einfach, mit Assets zu arbeiten, und funktioniert auch innerhalb deines CSS mit url('./my-image.png'). Webpacks css-loader erkennt dies als lokale Datei und ersetzt den Pfad durch die endgültige Bild-URL im Ausgabeverzeichnis. Das Gleiche gilt, wenn du die html-loader für <img src="./kinsta-image.png" /> verwendest.

Die in Version 5 eingeführten Asset-Module von Webpack können verschiedene Arten von Assets verarbeiten, nicht nur Bilder. Du kannst Webpack zum Beispiel so konfigurieren, dass es Schriftdateien verarbeitet:

module.exports = {
  module: {
    rules: [
      {
        test: /.(woff|woff2|eot|ttf|otf)$/,
        type: 'asset/resource',
      },
    ],
  },
};

Diese Konfiguration ermöglicht es dir, Schriftarten über eine @font-face Deklaration in dein Projekt einzubinden.

8. Unterstützung statischer Websites

Statische Websites bieten zahlreiche Vorteile, wie z. B. schnelle Ladezeiten, verbesserte Sicherheit und vereinfachtes Hosting. Eine statische Website besteht aus HTML, CSS und JavaScript und bietet ein optimiertes Nutzererlebnis und eine effiziente Bereitstellung von Inhalten. Sowohl Vite als auch Webpack können Entwicklern helfen, performante statische Websites zu erstellen, allerdings nicht mit der gleichen Effizienz.

Der Ansatz von Vite zur Erstellung statischer Websites

Vite bietet spezielle Anleitungen für die Erstellung von statischen Websites und profitiert dabei von seinem schlanken Ansatz für die Entwicklung und Bereitstellung, der sich besonders für statische Websites eignet.

Eine weitere coole Sache an Vite ist das preview Skript, mit dem Entwickler ihren Produktions-Build lokal starten können, um das Endergebnis ihrer Anwendung in Aktion zu sehen. Diese Funktion ermöglicht es Entwicklern, ihren Produktions-Build zu testen und eine Vorschau zu erstellen, bevor sie ihn auf einem Live-Server einsetzen.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das preview Skript von Vite für die lokale Vorschau des Builds gedacht ist und nicht als Produktionsserver verwendet werden soll. Das bedeutet, dass es ein großartiges Werkzeug für Entwickler ist, um ihre Anwendungen vor der Bereitstellung zu testen, aber es ist nicht geeignet, um eine Live-Produktionsseite zu hosten.

{
  "scripts": {
    "preview": "vite preview --port 3000"
  }
}

Besonders hervorzuheben ist VitePress, eines der leistungsfähigsten Tools im Vite-Ökosystem. VitePress ist ein Statische -Seiten-Generator (SSG), mit dem du schnell inhaltsorientierte Websites erstellen kannst. VitePress nimmt deinen Markdown-basierten Quelltext, wendet ein Theme an und gibt statische HTML-Seiten aus, die du schnell und kostenlos auf Kinsta bereitstellen kannst.

Der Webpack-Ansatz zur Generierung statischer Seiten

Webpack ist zwar nicht speziell für die Erstellung statischer Seiten konzipiert, kann aber mit Hilfe verschiedener Plugins und Konfigurationen zur Erstellung statischer Seiten verwendet werden. Allerdings ist der Prozess im Allgemeinen komplexer und weniger schlank als bei Vite – Webpacks Hauptaugenmerk liegt auf der Bündelung und Optimierung von JavaScript-Modulen, was es zu einem leistungsstarken Werkzeug für die Erstellung komplexer Webanwendungen macht.

9. Unterstützung von Server-Side Rendering

Server-Side Rendering (SSR) ist eine Webentwicklungstechnik, bei der Webseiten auf dem Server gerendert werden und das vollständig gerenderte HTML an den Browser des Kunden gesendet wird. Vergleichen wir die beiden Bundler in Bezug auf die SSR-Unterstützung:

  • Vite: Vite unterstützt Server Side Rendering und bietet einen optimierten Ansatz für Anwendungen, die SSR benötigen. Mit Vite können Front-End-Frameworks, die dieselbe Anwendung in Node.js ausführen, sie in HTML vorrendern und anschließend auf der Client-Seite hydrieren, nahtlos integriert werden. Das macht Vite zu einer ausgezeichneten Wahl für Anwendungen, die SSR-Fähigkeiten erfordern, und gibt Entwicklern die Werkzeuge an die Hand, die sie brauchen, um ihre server-gerenderten Anwendungen zu optimieren.
  • Webpack: Webpack kann auch für Server Side Rendering verwendet werden. Allerdings ist die Implementierung von SSR mit Webpack in der Regel komplizierter und erfordert ein tieferes Verständnis der Konfiguration und Einrichtung. Entwickler/innen müssen unter Umständen mehr Zeit in die Einrichtung von SSR mit Webpack investieren, als in den schlankeren Ansatz von Vite.

10. JSON-Unterstützung

Sowohl Vite als auch Webpack unterstützen den Import von JSON-Dateien. Außer in Vite werden auch benannte JSON-Importe unterstützt, um das Tree-Shaking zu erleichtern.

// import an object
import json from './example.json'
// import a root field as named exports.
import { test } from './example.json'

11. Vue.js und JSX-Unterstützung

Vue.js, ein bekanntes JavaScript-Framework, folgt der SFC-Syntax (Single File Component) und vereinfacht so die Erstellung von Benutzeroberflächen. Im Gegensatz dazu ist JSX eine JavaScript-Syntaxerweiterung, die hauptsächlich in React verwendet wird und es Entwicklern ermöglicht, Benutzeroberflächenstrukturen mit HTML-ähnlichen Tags und Elementen zu definieren.

Vite bietet erstklassige Vue.js-Unterstützung mit offiziellen Plugins, die Vite nahtlos in Vue integrieren. Dank der esbuild-Transpilierung kann Vite auch JSX-Dateien (.jsx und .tsx) sofort verarbeiten. Vue.js-Nutzer können das @vitejs/plugin-vue-jsx Plugin nutzen, das auf Vue 3 zugeschnitten ist und Funktionen wie HMR, globale Komponentenauflösung, Direktiven und Slots bietet.

In Fällen, in denen JSX mit anderen Frameworks wie React oder Preact verwendet wird, ermöglicht Vite die Konfiguration von benutzerdefinierten jsxFactory und jsxFragment über die esbuild Option. Dieses Maß an Flexibilität ist wertvoll für Projekte, die JSX-Anpassungen erfordern.

// vite.config.js
import { defineConfig } from 'vite'

export default defineConfig({
  esbuild: {
    jsxFactory: 'h',
    jsxFragment: 'Fragment',
  },
})

Auf der anderen Seite bietet Webpack keine native Unterstützung für Vue.js oder andere spezifische Bibliotheken oder Frameworks. Um ein Projekt für ein modernes JavaScript-Framework einzurichten, müssen Entwickler/innen die entsprechenden Loader und Abhängigkeiten installieren, was einen manuellen und potenziell komplexen Prozess darstellt.

12. TypeScript-Unterstützung

Vite bietet native Unterstützung für TypeScript und ermöglicht die nahtlose Einbindung von .ts Dateien in Projekte. Es nutzt den esbuild Transpiler für eine schnelle Codeumwandlung während der Entwicklung. Der Schwerpunkt von Vite liegt auf der Transpilierung, nicht auf der Typüberprüfung. Es erwartet, dass deine IDE und dein Build-Prozess die Typüberprüfung übernehmen.

Da Webpack keine native TypeScript-Unterstützung bietet, müssen Entwickler TypeScript manuell mit dem TypeScript-Compiler und der ts-loader einrichten. Dazu muss die tsconfig.json konfiguriert werden, um TypeScript-Optionen festzulegen. Sobald es eingerichtet ist, verwendet Webpack ts-loader, um TypeScript-Code zu kompilieren. Dies führt zwar zu zusätzlichen Konfigurationsschritten, bietet aber Flexibilität und Kompatibilität mit anderen Webpack-Funktionen.

13. Glob Import Unterstützung

Vite unterstützt Glob Import. Diese Funktion wird verwendet, um mehrere Module aus dem Dateisystem über import.meta.glob function zu importieren:

const modules = import.meta.glob('./kinsta/*.js')

Dies wird ausgegeben:

const modules = {
  './kinsta/isCool.js': () => import('./kinsta/isCool.js'),
  './kinsta/isAwesome.js': () => import('./kinsta/isAwesome.js'),
  './kinsta/isFun.js': () => import('./kinsta/isFun.js'),
}

Vite unterstützt auch Glob Import As, um Dateien als Strings zu importieren, indem es import.meta.glob verwendet. Hier ist ein Codebeispiel:

const modules = import.meta.glob('./kinsta/*.js', { as: 'raw', eager: true })

Der Code wird in diesen umgewandelt:

const modules = {
  './kinsta/rocks.js': 'export default "rocks"n',
  './kinsta/rules.js': 'export default "rules"n',
}

{ as: 'url' } wird auch für das Laden von Assets als URLs unterstützt.

Während Webpack zusätzliche Plugins wie webpack-import-glob-loader und glob-import-loader benötigt, um Glob-Importe durchzuführen. Sie erweitern dies:

import modules from "./test/**/*.js";

In das:

import * as moduleOne from "./foo/1.js";
import * as moduleTwo from "./test/bar/2.js";
import * as moduleThree from "./test/bar/3.js";

var modules = [moduleOne, moduleTwo, moduleThree];

14. Web Worker Unterstützung

Web Worker sind wichtig, um schwere Aufgaben im Hintergrund auszuführen, ohne dass die Hauptseite einfriert. Hier erfährst du, wie Vite und Webpack mit ihnen umgehen:

Vite macht es einfach, Web Worker zu verwenden. Du erstellst eine separate Web-Worker-Datei, importierst sie in deinen Hauptcode und kommunizierst mit ihr. Vite bietet zwei Möglichkeiten, einen Worker in deinen Hauptcode zu importieren:

  1. new Worker() und die neuen SharedWorker() Konstruktoren:
    const worker = new Worker(new URL('./worker.js', import.meta.url));
    
    // OR
    
    const worker = new SharedWorker(new URL('./worker.js', import.meta.url));
  2. Direkt importiert durch Anhängen von ?worker oder ?sharedworker:
    import MyWorker from './worker?worker';
    
    const worker = new MyWorker();
    
    myWorker.postMessage('Hello from the main thread!');

    Webpack unterstützt auch Web Worker und ab Webpack 5 ist es nicht mehr nötig, einen Loader zu verwenden, um Worker zu nutzen.

    Const worker = new Worker(new URL('./worker.js', import.meta.url));

15. Bibliotheksentwicklungsfähigkeiten

Bibliotheken und Frameworks ermöglichen es Entwicklern, Werkzeuge zu erstellen und gemeinsam zu nutzen, die die Entwicklung von Webanwendungen beschleunigen. Sowohl Vite als auch Webpack bieten robuste Lösungen.

Vite hebt die Entwicklung von Bibliotheken mit seinem speziellen Bibliotheksmodus auf die nächste Stufe und vereinfacht die Erstellung von browserorientierten Bibliotheken. Außerdem bietet Vite die Flexibilität, bestimmte Abhängigkeiten wie Vue oder React zu externalisieren, die du vielleicht nicht in dein Bibliotheksbündel aufnehmen möchtest.

Webpack hingegen ist ein vielseitiger Bundler, der sich auch an Bibliotheksautoren wendet. Wenn du Webpack verwendest, um eine JavaScript-Bibliothek zu erstellen, kannst du es so konfigurieren, dass es deinen speziellen Bedürfnissen beim Bündeln von Bibliotheken entspricht. Mit Webpack kannst du festlegen, wie der Code deiner Bibliothek gebündelt werden soll, so dass es sich für die Erstellung einer Vielzahl von Bibliotheken eignet.

16. Browser-Kompatibilität

Vite bevorzugt moderne Browser mit nativer ES-Modulunterstützung, z. B. Chrome >=87, Firefox >=78, Safari >=14 und Edge >=88. Benutzerdefinierte Ziele können auch über build.target festgelegt werden, beginnend mit es2015. Legacy-Browser werden unterstützt durch @vitejs/plugin-legacy.

Webpack unterstützt alle ES5-kompatiblen Browser (außer IE8 und darunter). Um älteren Browsern gerecht zu werden, sind Polyfills für Funktionen wie import() und require.ensure() erforderlich.

In Bezug auf die Browserkompatibilität sind beide großartig, aber deine Wahl sollte von der Zielgruppe deines Projekts und deren Browserfähigkeiten abhängen.

Zusammenfassung

Vite bietet dank seines nativen ES-Modulansatzes eine blitzschnelle Entwicklung mit schnellen Updates und umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten. Webpack hingegen, das für seine Robustheit und sein breites Ökosystem bekannt ist, eignet sich hervorragend für produktive Builds, erfordert aber eine steilere Lernkurve.

Wenn du dich zwischen Vite und Webpack entscheidest, solltest du die Anforderungen deines Projekts und deine Vertrautheit mit den Feinheiten der Konfiguration berücksichtigen. Beide haben ihre Vorteile, also entscheide dich je nach den spezifischen Anforderungen deines Projekts.

Wenn du darüber nachdenkst, deine Vite-gestützten Projekte zu hosten, kannst du das Statische-Seiten-Hosting von Kinsta ausprobieren, das eine robuste und effiziente Lösung für Webentwickler bietet.

Verrate uns in den Kommentaren unten, welchen Bundler du bevorzugst und welche Überlegungen dich bei deiner Wahl geleitet haben.

Mostafa Said

Ich bin Mostafa, ein Full-Stack-Entwickler mit einer Vorliebe für Laravel, Inertia und JavaScript-Frameworks. Wenn ich nicht gerade programmiere, gebe ich mein Wissen in Tutorials weiter, nehme an Hackathons teil (und gewinne ein paar) und verbreite meine Liebe zur Technik, indem ich das Gelernte weiterleite.