Datenbanken sind als Backend-Speicher für fast alle Anwendungen unverzichtbar geworden. Wenn deine Anwendung Daten enthält, auf die du zugreifen musst, brauchst du eine Datenbank, um sie schnell zu speichern und abzurufen.

Ein Datenbankmanagementsystem (DBMS) ist eine Software, die dafür entwickelt wurde, die Daten in den Datenbanken zu nutzen, abzurufen und Regeln zu definieren, um sie zu validieren und zu manipulieren. Es gibt viele DBMS-Typen: relationale, objektorientierte, hierarchische und netzwerkbasierte.

Die Wahl eines geeigneten DBMS ist entscheidend für den Erfolg und die Geschwindigkeit deiner Anwendung. Da es viele Open-Source-DBMS gibt, darunter MySQL, MariaDB, SQLite, PostgreSQL und Neo4j, kann die Wahl der am besten geeigneten Datenbank für dein Projekt eine Herausforderung sein.

Im Folgenden vergleichen wir die beiden beliebtesten Open-Source-Verwaltungssysteme – MySQL und SQLite – und erläutern, wie sie funktionieren, welche grundlegenden Unterschiede es gibt, welche Vor- und Nachteile sie haben und welche für WordPress-gehostete Webanwendungen vorzuziehen ist.

Vorteile der Verwendung von Open-Source-Datenbanken

Es gibt zwar viele proprietäre DBMS-Optionen, aber Open-Source-Datenbanken haben sich als die beliebtesten erwiesen. Zu ihren wichtigsten Vorteilen gehören die folgenden:

  • Die Datenbankinformationen werden nicht mit anderen geteilt, was einen Sicherheitsvorteil darstellt.
  • Geringere Kosten für die Skalierung zur Unterstützung größerer Datenmengen oder Anfragen.
  • Einige Open-Source-Datenbanken werden auf Basis von verfügbarem Quellcode betrieben und können so flexibler an die Bedürfnisse deiner Anwendung angepasst werden.

Was ist SQLite?

Wie bereits erwähnt, gibt es vier Haupttypen von DBMS. Die meisten dieser Typen verwalten Daten in einem hierarchischen Modell, das in einer baumartigen Architektur organisiert und durch Links verbunden ist.

SQLite ist ein quelloffenes, relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS). RDBMS speichern Daten in mehreren zweidimensionalen Tabellen anstelle einer großen Tabelle. Jede Tabelle besteht aus Zeilen, die einen eindeutigen Wert enthalten, der als Schlüssel bezeichnet wird und dazu dient, die Tabellen miteinander zu verknüpfen. Deshalb werden diese DBMS auch relational genannt.

Es gibt zwei Arten von Schlüsseln in RDBMS: den Primärschlüssel und den Fremdschlüssel. Der Primärschlüssel ist der eindeutige Wert, der jede Datenbankzeile identifiziert, während du den Fremdschlüssel verwenden kannst, um auf andere Tabellen zu verweisen. Nehmen wir zum Beispiel an, du hast eine Datenbank mit den Mitarbeitern eines Unternehmens. Es ist nicht nötig, den Namen der Abteilung in die Mitarbeitertabelle aufzunehmen. Stattdessen kannst du eine Spalte mit einem Verweis – dem Fremdschlüssel – auf die Abteilung in der Mitarbeitertabelle hinzufügen. Dieser Fremdschlüssel verweist auf eine bestimmte Zeile in der Tabelle „Abteilung“.

SQLite ist, wie der Name schon sagt, einfach in der Einrichtung, Verwaltung und Speicherung.

Die meisten Datenbanken erfordern einen Serverprozess, aber SQLite ist serverlos, d.h. die Anwendung kann Daten direkt lesen und schreiben, ohne eine Client-Server-Architektur. Außerdem muss SQLite weder installiert noch konfiguriert werden, wodurch es in sich geschlossen und weniger abhängig vom Betriebssystem (OS) ist.

Dank dieser Eigenschaften eignet sich SQLite für das Internet der Dinge (IoT), eingebettete Anwendungen und Desktop-Anwendungen.

Was ist MySQL?

Schnell, zuverlässig und einfach zu erlernen: Die meisten Anwendungen nutzen MySQL als bevorzugtes DBMS.

Im Gegensatz zu SQLite folgt MySQL der Client-Server-Architektur und benötigt einen Server, um zu laufen. Der Server verarbeitet Befehle wie das Abrufen, Bearbeiten und Hinzufügen von Daten mithilfe einer strukturierten Abfragesprache (SQL).

MySQL verfügt außerdem über eine integrierte grafische Benutzeroberfläche (GUI) namens MySQL Workbench für den Zugriff auf die Daten. Außerdem gibt es eine Befehlszeilenschnittstelle (CLI) namens mysqladmin, mit der du deine Daten verwalten kannst.

Weiterhin ist MySQL plattformunabhängig, das heißt, es kann auf jedem Betriebssystem laufen und ist mit verschiedenen Programmiersprachen wie Python, Java und C++ kompatibel.

Das beliebteste DBMS hat einen weiteren Vorteil: seine Community. Im Internet gibt es Millionen von Tutorials, die dir helfen, MySQL zu erlernen, und du kannst online eine Antwort auf fast jede Frage oder jedes Problem finden. Da Oracle MySQL verwaltet, findest du auf der MySQL-Website Tutorials, Zertifikate und Support. Du kannst auch in unserem Blog mehr über MySQL lesen.

SQLite vs. MySQL: Aufschlüsselung der Anwendungsfälle

Obwohl MySQL und SQLite beides Open-Source-RDBMS sind, haben sie sehr unterschiedliche Architekturen und Anwendungsfälle.

Architektur

MySQL hat eine mehrschichtige Server-Client-Architektur, die aus einem Client, einem Server und einem Speicher besteht. Die Client-Schicht bearbeitet Benutzerabfragen und Befehle über die GUI oder CLI. Die Serverschicht verarbeitet die Befehlslogik und erstellt für jede Anfrage einen neuen Thread. Die Speicherschicht schließlich ist für die Speicherung der Datentabellen zuständig.

Im Gegensatz dazu ist SQLite ein serverloses DBMS, das SQL in Bytecode kompiliert, der dann auf einer virtuellen Maschine ausgeführt wird. Das Backend speichert die Tabellen auf der Festplatte in einer B-Tree-Implementierung.

Datentypen

Wie die meisten DBMS verwendet MySQL statische Typen für die Datenspeicherung, d. h. du musst die Datentypen der Spalten zum Zeitpunkt der Tabellenerstellung definieren.

Während die meisten Datenbank-Engines immer noch statische Typen für String-Daten verwenden, verwendet SQLite dynamische Typen für die Datenspeicherung – der in einer Spalte gespeicherte Wert bestimmt den Datentyp der Spalte. Wenn du zum Beispiel eine Tabelle mit dem Typ Integer zum Zeitpunkt der Erstellung anlegst, kannst du jeden Datentyp in dieser Spalte speichern, da der Typ mit dem Wert selbst und nicht mit seinem Container verbunden ist. Außerdem ist MySQL abwärtskompatibel für gängige statische Typen.

Anstelle von Datentypen verwendet SQLite Speicherklassen für Daten. Diese sind allgemeiner als Datentypen und können eine der folgenden Speicherklassen annehmen: NULL, INTEGER, TEXT, BLOB und REAL.

Skalierbarkeit

Die Server-Client-Architektur von MySQL ist gut für Skalierbarkeit und große Datenbanken ausgelegt. Die Serverschicht vereinfacht die Leistungsfähigkeit des Servers, ohne die Client-Seite zu aktualisieren.

Im Gegensatz dazu ist SQLite auf den Zugriff durch einen einzelnen Benutzer beschränkt, was die Skalierbarkeit erschwert. Außerdem steigt der benötigte Speicherplatz mit zunehmender Größe der Datenbank.

Portabilität

MySQL muss vor dem Verschieben in eine einzige Datei komprimiert werden, was mit zunehmender Größe der Datenbank sehr lange dauern kann. SQLite hingegen speichert die Datenbank in einer einzigen Datei, was das Kopieren und Übertragen erleichtert. Da SQLite Abfragen auf einer virtuellen Maschine ausführt, ist die Abhängigkeit von einem Betriebssystem minimal.

Sicherheit

Jeder kann die einzelne Datendatei von SQLite bearbeiten und einsehen. Da SQLite kein eingebautes Authentifizierungssystem hat, ist die Sicherheit auf die für die Datei festgelegten Berechtigungen beschränkt.

MySQL hingegen verfügt über viele Sicherheitsfunktionen, wie z. B. die Unterstützung der Benutzerverwaltung mit verschiedenen Berechtigungsstufen und die Verwendung der Secure Shell (SSH).

Einfaches Einrichten

MySQL erfordert viele Konfigurationen wie Serverkonfiguration, Benutzerverwaltung und Backup. SQLite hingegen ist einfach zu installieren und erfordert keine Konfigurationen, um zu laufen.

SQLite vs. MySQL: Vor- und Nachteile

MySQL Vorteile:

  • Leicht zu erlernen
  • Kompatibel mit fast allen Betriebssystemen
  • Funktioniert mit vielen Sprachen wie C++, PHP, Java, Perl, etc.
  • Unterstützt mehrere Benutzerumgebungen
  • Hohe Leistung

MySQL Nachteile:

  • Einige Fälle von Datenbeschädigung (allerdings nicht kritisch)
  • Debugging-Tools müssen verbessert werden
  • Benötigt viel Speicherplatz

SQLite Vorteile:

  • Geringe Serverleistung und geringer Speicherbedarf
  • Verringert den Energieverbrauch
  • Eigenständig und portabel
  • Standardmäßig in allen PHP-Installationen enthalten

SQLite Nachteile:

  • Unterstützt keine Mehrbenutzerumgebungen oder das XML-Format
  • Kann nur eine Verbindung zur gleichen Zeit verarbeiten
  • Die Leistung nimmt mit zunehmender Größe der Datenbank ab
  • Keine Abfrage von Datenbanken von Clients aus möglich

SQLite vs. MySQL: Was ist besser für WordPress?

WordPress ist eine beliebte Content-Management-Plattform (CMS), die in PHP geschrieben wurde. Sie nutzt Datenbanken, um alle Website-Informationen wie Benutzerdaten, Beiträge, Einstellungen und Inhalte zu speichern.

Das Standard-DBMS für WordPress ist MySQL, was es für die meisten WordPress-Websites zur Standardwahl macht. Es eignet sich gut für große Projekte, da es leicht skalierbar ist und mehr Sicherheit bietet. SQLite ist jedoch ideal für kleinere Projekte mit weniger Verbindungen, vor allem wenn du dir die komplizierte Konfiguration einer MySQL-Datenbank sparen willst.

Du kannst SQLite zwar mit WordPress verwenden, aber das ist nicht ganz einfach. Das WordPress-Kernteam hat begonnen, darüber zu diskutieren, wie WordPress offiziell SQLite unterstützen kann. Die Implementierung dieser Funktion könnte einige Zeit in Anspruch nehmen, aber die Auswahl des Datenbanktyps während der WordPress-Installation wäre sehr hilfreich.

Es gibt auch MariaDB, eine Abwandlung des viel größeren MySQL. MariaDB bietet eine bessere Leistung, schnellere Updates und eine bessere Lizenzierung. Obwohl sie im Allgemeinen ähnlich sind, gibt es einige Fälle, in denen MariaDB vorzuziehen ist. Hier kannst du mehr über MariaDB und MySQL erfahren.

Zusammenfassung

Datenbanken sind für die meisten Anwendungen unverzichtbar. Während es für Datenbanken unterschiedliche Lizenztypen gibt, bieten Open-Source-Datenbankmanagementsysteme eine hervorragende Alternative zu anderen proprietären Lösungen.

Der Vergleich zwischen SQLite und MySQL ist schwierig, denn beide haben praktische Funktionen und einzigartige Anwendungsfälle. SQLite ist leichtgewichtig und portabel und eignet sich daher besser für kleine Anwendungen wie IoT und Websites mit geringem Datenverkehr. Andererseits hat MySQL eine große Community und ist besser für skalierbare Anwendungen geeignet.

Welches Tool das richtige ist, hängt von den individuellen Anforderungen deiner Anwendung ab. Die Wahl der perfekten Speicher- und Hostinglösung kann sich schwierig anfühlen. Aber keine Sorge! Wir können dir helfen.

Salman Ravoof

Salman Ravoof ist ein autodidaktischer Webentwickler, Autor, Kreativer und ein großer Bewunderer von Free and Open Source Software (FOSS). Neben Technik begeistert er sich für Wissenschaft, Philosophie, Fotografie, Kunst, Katzen und Essen. Erfahre mehr über ihn auf seiner Website und trete mit Salman auf X in Kontakt.