Webshop oder Affiliate-Marketing-Blog: Ganz gleich welche Art von WordPress Seite Du hast, Du solltest immer wieder A/B-Tests durchzuführen. Denn datengetriebene Entscheidungen können Dir helfen, Deine Website bzw. Dein Unternehmen voranzutreiben und der Konkurrenz voraus zu sein. Aber seien wir einmal ehrlich, A/B-Test sind nicht immer einfach. Oder vielleicht hast Du es auch schlichtweg schon zu lange hinausgezögert. Wie dem auch sei, heute können wir das hoffentlich ändern!
Im Folgenden zeigen wir Dir nämlich, wie Du mit Google Optimize in WordPress einen A/B-Test durchführen kannst. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Website Du hast, denn diese Methodik funktioniert für alle. Und das Beste daran: Es ist kostenlos.
- Was sind A/B-Tests?
- Google Optimize
- Wie Du Google Optimize in WordPress einrichtest
- Wie Du mit Google Optimize einen A/B-Test durchführst
Was sind A/B-Tests?
A/B-Tests werden auch als Split-Tests bezeichnet und sind eine Methode, bei der man Elemente auf einer Seite (oder auch jede Art von Daten) miteinander vergleicht um herauszufinden, welche besser performt in Hinblick auf Seitenaufrufe, Verweilzeit auf der Seite, Conversions, Absprungrate und so weiter. Einige Beispiele sind unter anderem:
- Testen verschiedener Überschriften
- Ausprobieren neuer Landing Page Inhalte oder Seitenlayouts
- Experimentieren mit verschiedenen Call-to-Action-Buttons
- Anzeigen von etwas ganz anderem wie z.B einen CTA-Button in einem Widget anstatt in einem Kontaktformular um dann mit Google Analytics herauszufinden, welche Variante zu mehr Verkäufen führt
Es gibt verschiedene Formen von A/B-Tests, beispielsweise das Multivariante Testverfahren. Dennoch ist die üblichste Methode diejenige, wo man einfach 50% des Traffics auf die Seite A leitet und die anderen 50% auf die Seite B – der sogenannte Split-Test.

Man beginnt mit einfachen Tests, wie z.B. dem Ändern des CTA-Textes oder der Farbe einer Schaltfläche um so herauszufinden, was den Nutzern besser gefällt. Die bessere Variante wird dann angenommen und man führt die Methodik mit anderen kleinen Veränderungen fort. Während Du das tust, sollst Du immer bessere Ergebnisse für das Ziel sehen, welches Du Dir gesetzt hast.
Du solltest außerdem darauf achten, dass Deine Website überhaupt genügend Traffic hat. Ist der Stichprobenumfang zu klein bzw. der Zeitraum zu kurz, sind A/B-Tests nicht unbedingt sinnvoll. Stephen Watts hat einen großartigen Artikel, der einige dieser Feinheiten anspricht, einschließlich der Gründe, warum Du Deine Marketingtests wiederholen solltest.
Google Optimize
Es stehen Dir viele verschiedene Tools zur Auswahl, mit denen Du A/B-Tests durchführen kannst. Wir behandeln die meisten davon in unserem Beitrag über die besten A/B-Testwerkzeuge.
Wenn Du allerdings eine Menge Traffic hast, können Dir viele dieser Tools monatlich hunderte oder sogar tausende Euro kosten. Dieses Geld ist natürlich besser in hochwertiges Hosting investiert. 😉 Viele A/B-Testwerkzeuge haben auch einige Funktionen, die Du wahrscheinlich gar nie benutzen wirst.
Auch wenn sich ein umfangreiches Tool definitiv auszahlen kann, mag es vorteilhaft sein, mit etwas kostenlosem zu beginnen, um zu lernen, wie A/B-Tests funktionieren und zu sehen, welche Ziele für Dein Unternehmen erreichbar sind.
Google Optimize ist unserer Meinung nach ein hervorragendes Werkzeug um sofort loszulegen, vor allem da es kostenlos ist. Obwohl es weder ein WordPress-Plugin noch eine direkte Integration gibt, ist es recht einfach zu bedienen, sobald man es einmal durchblickt hat. Ein weiterer Vorteil ist die Einbindung von Google Analytics, ein Tool, das die meisten von Euch wahrscheinlich bereits verwenden. Mit einem einzigen Klick können diese beiden verbunden werden.

Es wird auch eine Premium-Version angeboten (Optimize 360), aber man kann auch mit der kostenfreien Version bis zu 5 Experimente gleichzeitig durchführen. Für viele von Euch sollte das mehr als genug sein, da man sowieso nicht zu viele A/B-Tests auf einmal durchführen sollte um die Qualität der Daten nicht zu beeinträchtigen. Für unsere Kinsta Website benutzen wir die gratis Version und es funktioniert einwandfrei.
Wenn Du neugierig geworden bist, findest Du untenstehend einen Vergleich der kostenlosen (Optimize) mit der Premium-Version (Optimize 360).

Wie Du Google Optimize in WordPress einrichtest
Führe zunächst die folgenden Schritte durch, um einen kostenlosen Google Optimize Account zu erstellen und das Tool auf deine WordPress Seite zu konfigurieren.
Schritt 1
Als erstes musst Du die Google Optimize Seite besuchen und dich für ein kostenloses Konto anmelden, indem Du auf die Schaltfläche „Get Started“ klickst.
Wichtig dabei: Du solltest Deine Gmail oder Google Workspace E-Mail-Adresse verwenden, die bereits mit deinem Google Analytics Konto verbunden ist.

Befolge danach die nächsten Schritte mit einigen optionalen Fragen zu Datenberechtigungen und zur Freigabe.
Schritt 2
Als nächstes brauchst Du den Link Deiner Google Analytics Property. Klicke dazu auf der rechten Seite auf „Link Property“.

Schritt 3
Du solltest dann Deine Google Analytics Property sehen. Wenn Du mehrere Properties an Deinen GMail Account angehängt hast, musst Du diejenige auswählen, die Du mit Google Optimize verwenden möchtest. Klicke dann auf „Link“.

Schritt 4
Klicke anschließend auf „Get Snippet.“

Schritt 5
Jetzt ist es an der Zeit, Deinen Google Analytics Code mit Deiner Google Optimize Container-ID zu ergänzen. Hier gibt es ein paar wichtige Dinge zu erwähnen:
- Wenn Du derzeit Google Analytics auf Deiner Website installiert hast, muss sich das Code-Snippet in der Kopfzeile Deiner Website befinden, vor dem Schlagwort
</head>
. Normalerweise ist das Platzieren in der Fußzeile in Ordnung, aber in diesem Fall wirst Du beim Laden der Seite ein weißes Blinken sehen, wenn Du das Skript nicht in der Kopfzeile ausführst. Das liegt daran, dass das Skript sofort ausgelöst werden muss, wenn das DOM geladen wird. Wenn Du ein WordPress-Plugin benutzt, gibt es meistens eine Option, wo Du die Position im Skript einfach auswählen kannst. - Das Code-Snippet, das deine Optimize-Container-ID beinhaltet, sieht ungefähr so aus:
ga('require'
,'GTM-xxxxxxx'
);. Alles, was Du tun musst, ist, Dein aktuelles Google Analytics-Skript so zu ändern, dass es diese ID beinhaltet. Es ist also nicht nötig, dass Du das gesamte Skript noch einmal einfügst.

Wenn Du Dein Google Analytics WordPress-Plugin Tracking Skript manuell installiert hast, musst Du den Ausschnitt einfach hinzufügen, wie in dem Beispiel gezeigt wird. Verwendest Du jedoch zum Hinzufügen von Google Analytics ein WordPress-Plugin, musst Du möglicherweise ein paar Dinge verändern.
Als erstes solltest Du prüfen, ob Dein Google Analytics WordPress-Plugin bereits Google Optimize unterstützt oder es Dir erlaubt, benutzerdefinierten Code hinzuzufügen. Hier sind ein paar WordPress-Plugins, die dies tun:
- Google Analytics Dashboard für WP: Unter Integration in den Plugin-Einstellungen gibt es die Möglichkeit, Deine Container-ID von Optimzie hinzuzufügen
- GA Google Analytics: Hat eine Option in den Einstellungen des Plugins, wo man den Optimize Code einfügen kann
Hinweis: Wenn Du den Google Tag Manager verwendest, kannst Du Optimizer trotzdem installieren, jedoch kann es zu zusätzlichen Wartezeiten führen – was selbst Google nicht empfiehlt. Aufgrund der Funktionsweise des Skripts in Bezug auf die Leistung wird die Bereitstellung von Optimize direkt auf der Seite empfohlen (was die meisten WordPress-Plugins tun).
Nachfolgend findest Du ein Beispiel für die Verwendung des Google Analytics Dashboards für das WP-Plugin. Auf der Registerkarte „Integration“ kannst Du „enable Optimize tracking“ auswählen und Deine Container-ID eingeben.

Nachdem Du den Code integriert hast, klicke im Google Optimize-Assistenten auf „Weiter“.
Schritt 6
Als Google Optimize frisch gestartet wurde, gab es einige Probleme mit der Performance, weshalb ein seitenverborgenes Snippet erstellt wurde, der das Seitenflackern beim Laden der Seite reduzieren sollte. Das Hinzufügen dieses Ausschnitts erfordert das Hinzufügen von zusätzlichem Code direkt vor Deinem Analytics-Tracking-Code.
Wir haben jedoch kürzlich festgestellt, dass dies nicht mehr immer notwendig ist. Wenn Deine Website bereits ziemlich schnell ist, sollten keine Probleme auftreten. Wir selbst führen ständig ohne Probleme Tests durch ohne einen seitenausblendendes Snippet einzubauen.
Da jedoch jede Website anders ist, musst Du, falls Du auf Probleme stößt, möglicherweise Dein Analytics-Skript mit einem seitenversteckenden Snippetcode modifizieren. Du kannst auch die Async-Hide
-Time ändern, die standardmäßig auf 4000 Millisekunden eingestellt ist. Einige Plugins, wie beispielsweise das oben genannte, haben auch einfache Umschaltfunktionen, um die Unterstützung für das Ausblenden von Seiten zu aktivieren.

Klicke auf „Done“ und Deine WordPress Seite sollte einsatzbereit sein.
Wie Du mit Google Optimize einen A/B-Test durchführst
Nun zum lustigen Teil: dem Erstellen Deines allerersten A/B-Tests in Google Optimize.
Schritt 1
Klicke im Google Optimize Dashboard auf „Let’s Go“, um einen neuen A/B-Test bzw. Experiment wie es genannt wird, zu erstellen.

Schritt 2
Im folgenden Beispiel werden wir einen einfachen CTA-Knopf-Farbwechsel A/B-Test durchführen, um Dir einen einfachen Einblick zu geben, wie das Tool funktioniert. Denke daran, dass grundsätzlich jedes HTML- oder CSS-Element auf Deiner WordPress-Seite in Google Optimize geändert werden kann.
Wir wählen also einen Namen für unseren Test aus und geben die URL ein, in der wir den Code bearbeiten möchten. In diesem Beispiel möchten wir die Farbe der Schaltflächen eines CTA-Knopfs ändern, um zu sehen, welche Farbe mehr Traffic zu unserer Kontaktseite führt. Wir wählen „A/B-Test“ für die Art des Experiments und klicken dann auf „Create“.

Wie Du sehen kannst, unterstützt Google Optimize neben A/B-Tests auch andere Arten von Experimenten, xdie Du vielleicht erkunden möchtest:
- Multivarianter Test: Testen von Varianten von ein oder mehr Elementen gleichzeitig.
- Weiterleitungstest: Vergleicht einzelne Webseiten, die durch verschiedene URLs oder Pfade identifiziert werden.
- Personalisierung: Hier ist eine Personalisierung Deiner Seite für bestimmte gezielte Benutzer möglich
Schritt 3
Standardmäßig verwendet Google Optimize die Editorseite, die Du oben für das Experiment ausgewählt hast, als Originalversion. Du musst dann eine zweite Variante anlegen, indem Du auf „Create Variant“ klickst.

Schritt 4
Gib dieser Variation einen Namen, an den Du dich später leicht erkennen kannst. Da wir einen verschiedenfarbigen Knopf testen, nennen wir unsere „Red Button“. Klicke auf „Done“.

Schritt 5
Du musst dann Deine eben erstellte Variante verändern, da sie standardmäßig einfach eine Kopie des Originals erstellt. Klicke auf „0 changes“ in rot.

Schritt 6
Du wirst wahrscheinlich eine Warnung über die Verwendung einer Google Chrome-Erweiterung sehen. Um die besten Bearbeitungs- und Vorschaufunktionen zu erhalten, solltest Du die kostenlose Google Chrome Optimize-Erweiterung installieren.
Du siehst dann den Google Optimize Editor. Er ist ziemlich mächtig! Du kannst buchstäblich alles auf einer Seite ändern.

In unserem Beispiel testen wir die Auswirkung auf die Klickanzahl auf unsere Kontaktseite mit zwei verschiedenfarbigen Schaltflächem: blau und rot. Falls Du neugierig bist: Wir verwenden dazu einfach das Shortcodes Ultimate Plugin.
Zuerst wollen wir also die Farbe der Schaltfläche ändern. Dazu kannst Du einfach auf ein beliebiges Element, in diesem Fall die Schaltfläche, klicken, und die CSS-Eigenschaften zu bearbeiten. Es gibt sogar eine Farbauswahl. Du kannst das CSS oder HTML auch direkt bearbeiten, wenn Dir das lieber ist.

Die zweite Sache, die wir ändern, ist die URL der Schaltfläche.
- Der Original-Button verlinkt auf
https://editwp.com/contact-us/?button-test-blue
. - Und der Veränderte auf
https://editwp.com/contact-us/?button-test-red
.

Warum haben wir das gemacht? In Google Analytics kannst Du dann jederzeit nachsehen, wie viele Seitenaufrufe basierend auf welchem Buttontyp registriert wurden. Du solltest niemals UTM-Parameter auf deiner internen Website verwenden, aber so etwas wie das Anhängen an die URL ist in Ordnung. So erhältst Du einfach zusätzliche Daten, die Du jederzeit durchsuchen kannst.
Nach der Bearbeitung kannst Du oben rechts auf „Save Changes“ und „Done“ klicken. Wenn Du auf „Web Preview“ klickst, kannst Du sehen, wie es aussieht.

Untenstehend siehst Du, wie unser Test aufgebaut ist. Nicht vergessen: Für alle Veränderungen verwenden wir den Editor von Google Optimize, nicht WordPress.
A/B Originalvariante
In unserer Originalvariante, zu der wir 50% des Traffics schicken, haben wir einen blauen Knopf, dessen Link auf unser Kontaktform unter https://editwp.com/contact-us/?button-test-blue
führt.

A/B Variante roter Knopf
In der anderen Version haben wir einen roten Knopf, zu dem die verbleibenden 50% des Traffics geleitet werden, dessen Link auf unser Kontaktform unter https://editwp.com/contact-us/?button-test-red

Schritt 7
Der nächste Schritt ist das Hinzufügen eines Ziels, also das, was Du eben testen möchtest. Standartmäßig ist das Target auf 50%, also kannst Du es lassen, wie es ist. Wir empfehlen, deinem Ziel eine kurze Beschreibung zu geben, da Du manchmal Tests über mehrere Monate laufen lassen wirst und Du zu einem späteren Zeitpunkt leicht erkennen möchtest, wieso Du damals dieses Ziel gesetzt hast. Klicke dann auf „Add Experiment Objective“.

Schritt 8
Hast du bereits Zielvorhaben oder E-Commerce-Tracking eingestellt, dann wirst Du diese hier aufgelistet sehen. Das ist eines der coolen Dinge an der Google Analytics Integration mit Optimize. Die meisten von Euch haben wahrscheinlich schon Zielwerte für beispielsweise Conversion oder Kontaktformular konfiguriert, welche sich leicht ins Experiment miteinbeziehen lassen. Für dieses Beispiel werden wir jedoch ein neu erzeugtes Ziel erstellen.

Schritt 9
Wir verwenden Seitenaufrufe als Art des Ziels und wählen alles aus, was mit unserer Kontakt-Seite beginnt: /contact-us/button-test
.

Wenn Du E-Commerce-Tracking in Google Analytics eingerichtet hast, kannst Du auch zusätzliche Zielwerte für beispielsweise Transaktionen oder Einnahmen hinzufügen. Hier fängt das Tool an, wirklich mächtig zu werden! So kannst Du zum Beispiel sehen, wie viel Umsatz eine bestimmte Farbe der Schaltfläche generiert hat. Vom Klick weg bis hin zum Verkauf.

Schritt 10
Zu guter Letzt, wenn Du alles gespeichert hast, kannst Du auf „Start Experiment“ klicken. Der Traffic wird nun so aufgeteilt, wie Du es eingestellt hast. Mit den Targeting-Optionen kannst Du auch seitenweite Experimente aufstellen.

Du kannst Dich dann zurücklehnen und Google Optimize sein Ding machen lassen. Üblicherweise dauert es ein bis zwei Wochen, bis der Gewinner automatisch analysiert wurde. Du kannst dann sehen, welche Variante die besten Resultate geliefert hat. Hier ist ein Beispiel eines Berichts:

Zusammenfassung
Wenn es um Marketing geht, gilt: Umso weniger Annahmen, umso besser. Es kommt vor, dass Du Gewinner findest, von denen Du zuvor angenommen hast, dass sie am schlechtesten abschneiden werden und umgekehrt.
Für ein gratis Tool hat Google Optimize eine Reihe an Funktionen! Du kannst nicht nur Schaltflächen bearbeiten, sondern auch Widgets und alles erdenklich andere. Die Veränderung lässt sich dann einfach überwachen und Du siehst, welche Version besser performt. Verfolge Seitenaufrufe, Transaktionsdaten oder sogar Einnahmen, die durch einen Farbwechsel des Knopfs generiert werden. Je mehr Du damit spielst, desto mehr wirst Du erkennen, warum Du nie aufhören solltest, A/B-Tests durchzuführen. Finde den Gewinner und teste dann erneuert.
Hast du Google Optimize für deine WordPress Seite schon ausprobiert? Wenn ja, würden wir uns freuen, von deinen Erfahrungen in den Kommentaren zu hören.
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